Hallo,
wie meine bessere Hälfte bereits schrieb haben wir mit unserem Tiguan ähnliche Probleme im Winter. Da dort leider Winterreifen auf relativ offenen Alufelgen montiert sind, setzt sich im Winter die Streusalzsuppe auf der Bremsscheibe ab und minimiert die Reibwirkung der Beläge drastisch. Die Vorgänger des Tiguan's hatten das Problem auch mehr oder weniger :
A4 Quattro (relativ geschlossene Alus) = wenig Probleme
TT (offene Winteralus) = noch extremer als der Tiguan
Beetle Turbo (Stahlfelgen) = kein Problem
Corsa Atlanta (Stahlfelgen) = kein Problem
Da Du einen OPC fährst hat der Wagen an der HA natürlich Scheibenbremse, bei Trommeln kommt noch hinzu dass die Bremse in sich gekapselt ist und somit faktisch kein Wasser bzw. Salz in die Bremstrommel eindringen kann. Hierdurch wird die Differenz zwischen VA und HA weiter erhöht. Meine Erfahrung mit div. Fahrzeugen zeigt, dass auch bei Scheibenbremsen an der HA die Differenz der Bremsleistung vergrößert wird da die HA anscheinend weniger von dem Zeug abbekommt bzw. die Scheiben meist kleiner sind und somit schneller wieder frei sind.
Zum Thema überbremsen an der HA kann ich nur Sagen : garnicht gut. Als ich bei meinem Spaßauto, einem '79er Mini eine KAD Rennbremse an der VA sowie einen Bremskraftverstärker nachgerüstet habe, hatte der Wagen auch zu viel Bremsleistung auf der Hinterachse. Der Effekt war derart ausgeprägt, dass man sich zwangsläufig während eines Bremsmanövers in Kurven gedreht hat und dass Trotz Yokohama Semislicks in der Mischung Ultraweich. Bevor die Vorderachse ach nur ansatzweise blockierte standen die Hinterräder, nach der Anpassung der Bremsbalance (neue Radbremszylinder hinten) war das Thema dann gegessen.
Ohne ABS bist Du natürlich in so einer Situation geliefert, vor allendingen auf der Autobahn. Vor dem Corsa fuhren wir einen Polo TDI (ca. 3 Jahre alt) bei dem das ABS auch mehrmals ausfiel. Ein guter Kumpel schafft bei VW, somit standen sämtliche Mittel zur Diagnose zur Verfügung. Es hat sich nach langer Suche herausgestellt, dass eine Messleitung zwischen Generator (ehemals Lichtmaschine) und Bordnetzsteuergerät durchtrennt war (anscheinend seit Produktion). Dies hatte zur Folge, dass dem Bordnetzsteuergerät keine Ladespannung übermittelt wurde und somit der Generator auf 12V Ladespannung lief. Dass somit keine vernünftige Batteriespannung erreicht werden kann ist auch klar. Als Ergebnis fanden sich im Fehlerspeicher lustige Meldungen wie "Unterspannung ABS Steuergerät" usw. Das Sicherheitsrelevante Bauteile in der Regel die geringste Versorgungsspannung aller Verbraucher haben ist dabei ein anderes Thema.
Viel Glück bei der Fehlersuche .....
Gruß
Lars