Hallo,
ich habe das Problem meines Autos vor kurzer Zeit (nach ewig langer Suche) beheben können. Wie ich mir gegen Ende dachte, im Endeffekt war das Problem so klein und banal wie immer, wenn große Schwierigkeiten auftreten.
Ich hatte den Keilriemen runtergekommen, um zu prüfen, was das verändern würde. Das starke sägen und die Kreischgeräusche blieben jedoch unverändert. Alle Rollen drehten sich frei, kein Spiel, Klimakompressor i.O.
Das Auslesen ergab immer wieder P0171 Gemisch Bank 1 zu mager. Das kann viele potenzielle Fehlerquellen haben, also musste ich herausfinden, Luft? Sprit? Zu diesem Zeitpunkt konnte ich die Zündung bereits ausschließen.
Nach vielen Test und langer Suche doch mal prophylaktisch den Ventildeckel erneuert. Und siehe da, das Problem war zu 95% verschwunden. Der Leerlauf pendelte sich ein, kein Kreischen, kein drehen bis 3000 und wieder runter auf 500 mehr.
Bin ihn ab da auch wieder gefahren. MKL kam trotzdem noch regelmäßig zurück, gleicher Fehler. Seit Kauf auf ein lautes Kleckern im Auto zu hören, der Grund, warum ich die Steuerkette gemacht hatte. Es stellte sich ja heraus, das am Steuertrieb alles gut war und die Kette nicht hätte gewechselt werden müssen. So hab ich wenigstens vorgesorgt gehabt, aber leider nicht das Problem behoben. Zudem sägte er immernoch leicht im Leerlauf, im Durchschnitt bei 660-680 U/min-1.
Deshalb begann ich erneut auf Lecksuche im Ansaug- und Unterdruckbereich zu gehen.
Da die Einspritzventile allgemein sehr laut sind beim Corsa D, erhärtete sich jedoch der Verdacht auf ein defektes Ventil. Das laute Kleckern trat aber immer nur im Leerlauf, bei der Fahrt bei 1200-1400 U/min-1 und im Rollen ohne Gang zu hören. Das machte mich stutzig, da die Leistung voll da war und das Auto ansonsten auch ruhig lief. Und SO laut waren die Einspritzventile nicht, sondern das Tankentlüftungsventil, welches über der Ansaugbrücke sitzt.
-> Zu diesem verdammten Ventil hatte ich in meiner Lehrzeit schon meinen Werkstattmeister, den Servicemeister und Kollegen gefragt. Alle meinten, dass das so normal wäre. Und ich hatte ja auch 2 Jahre lang keine Probleme mit dem Ventil.
Ich mich also nochmal über das Tankentlüftungsventil schlau gemacht. Elektrisch angesteuert, macht das Ventil dicht, wenn es nicht bestromt wird. Ich baute es aus und pustete von beiden Seite durch. Mist, ich puste durch. Zum Glück war ein neues Ventil gleich zur Stelle und ich heute noch auf dem Hof des Teilemanns mein neues Ventil ein. Ruhe. Kein klappern, kein klackern, kein nix. Fehler gelöscht, seitdem nie wieder aufgetreten.
Dafür hab ich jetzt fast ein viertel Jahr (wohlgemerkt nicht durchgehend dran gearbeitet) gebraucht, habe alles auf Undichtigkeiten geprüft, Ansaug- und Abgasseitig. Habe eine gebrauchte Ansaugbrücke gekauft, wegen Verdacht auf Risse im Plastik. Habe Schläuche erneuert, die noch 1a waren. Und eine Lambdasonde kam neu. Teuer war's, ja. Aber geschadet hat es dem Auto nicht.
Viel mehr ging das alles an die Nerven.
Moral soll sein: Manchmal sind es mal wieder die kleinen Dinge, die große Folgen haben. Aber wenn man alles runterbricht, hat man Luft, Sprit und Elektrik. Und wenn eines nicht stimmt, dann stimmt manchmal rein garnix mehr. Ich wurde fehlgeleitet vom Keilriemen-Kreischgeräusch, welches das Flattern des Membranventils im Ventildeckel war. Erst der Vergleich mit einem Luftballon, den man wie im Kindesalter kreischen lässt, während man die Luft ablässt, brachte eigentlich erst die Erleuchtung.
Habt Geduld, gebt weniger Geld aus, im Endeffekt schnurrt die Karre wieder wie ein Kätzchen und ich freue mich mega, das ich es geschafft habe. Auch wenn die Reparatur wahrscheinlich (wenn man gleich wüsste wo man anfängt) vielleicht 30 Minuten gedauert und mich maximal 100€ gekostet hätte.
Ich danke für die Hilfe und hoffe, euer P0171-Fehler geht jetzt vielleicht einfacher weg. ;D
LG