Hallo zusammen,
in diesem Thread möchte ich das Thema Luftfilter ansprechen.
Weniger die Wirkweise, mehr allerdings was bei der Auswahl der falschen Luftfilter passieren kann. Vorneweg möchte ich keinen verurteilen und niemand angreifen, der nicht der Meinung ist, denn jeder ist des eigene Glückes Schmied.
Nun denn...auf der Suche nach einem guten Filtersystem stolperte ich über viele Filtertypen. HG, dBilas, Pipercross Matte, K&N und die offenen bzw. in Pilzform.
Von vornherein schied für mich HG bereits aus, da mir das Design nicht gefiel. Ich entschied mich für ein dBilas Flowmaster: obgleich viele wetterten, dass das Ding Mist sei, erwarb ich es dennoch günstig über ebay.
Ich muss dazu sagen, ich bin gerne jemand, der sein Ding durchzieht, vielleicht auf die Nase knallt und dann erst das laufen lernt =) Kurzum..dbilas Flowmaster wurde eingebaut.
Nach der Installation…ein Blick in den Motorraum, ein zweiter, ein dritter: „Geiles Teil!“
Das Ansauggeräusch war lauter und das Grinsen wurde bei jedem Atemzug des Turbos breiter.
Nach einiger Zeit kitzelte es mich wieder in den Fingern und ich begann erneut das www nach Filtertypen durch zuwälzen. Pipercross, K&N und die offenen Systeme.
Offene Systeme empfand ich allgemein schon immer als etwas fragwürdig, da die umliegende Hitze im Motorraum mit angesaugt wird und somit die Ladeluft trotz größerem Ladeluftkühler wärmer sein würde als mit einem anderen. Und wie man weiß, wird bei kalter Luft mehr Sauerstoff transportiert, was für mehr Leistung wichtig ist.
Ein paar Augenblicke später kam mir wieder der geliebte dBilas Luftfilter in den Sinn und ich erinnerte mich, dass ich irgendwo gelesen hatte, dass sich dBilas einer Filtermatte von K&N für den Flowmaster bedient. Der Inbus-Satz wurde gezückt und der Filter ausgebaut.
Nach genauem Hinsehen und ausreichender Inspizierung der Filtermatte dachte mich trifft der Schlag.
Die Löcher in der Filtermatte waren wirklich teilweise sehr groß, so groß, dass man beim Halten gegen das Sonnenlicht die Lichtstrahlen fast durchkommen sah. Das ging auf keinen Fall so weiter…
Die Einzigste Alternative dafür war nun eine Pipercrossmatte – auswaschbar, luftdurchlässig und die Filterleistung wird auch überall als sehr gut angepriesen: 3 Tage später war das Paket mit dem neuen Filter da.
Und wieder wurde das Grinsen durch das laute, schnorchelnde Ansauggeräusch breiter – auch das Gefühl, seinem Motor was gutes, frisches zu Gönnen wog mich in Sicherheit.
Wieder einige Zeit später kitzelte es mich in den Fingern und ich ließ meinen Gedankengängen betreffend dem Thema Luftfilterkästen und Führung des Luftweges im Internet freien Lauf.
Ich stellte mir die Frage: Wie kann so eine kleines Filtersystem so gut wie ein großes sein?
In meiner stolzen Unwissenheit erklärte ich mir selbst, dass das System durch seine dicke Verrohrung genug Luft durchbringen muss und damit hatte sichs.
Jedoch lies mir ein Beitrag aus einem englischen Forum bezüglich des Flowmasters keine Ruhe:“[…] over engineerd crap! […]“
Mit vollem Kopf voller Daten bezüglich Luftvolumen, Strömungsgeschwindigkeiten und Verwirbelungen durch Ecken, Kanten, Oberflächen öffnete ich mal wieder die Motorhaube und betrachtete das ganze System erneut.
Eine Zigarette, eine zweite Zigarette halfen beim Nachgrübeln.
Ich demontierte das ganze System und schaute mir alles an.
Das erste was mir auffiel war, dasa der Ansaugtrichter, der hinter die Front-Abdeckung führt, nie komplett nur Luft von vorne (außen) beziehen kann. Warum?
1. Der Ansaugtrichter (welchen auch Courtenay Motorsport aus Plastik verkauft) saugt auch warme Umgebungsluft auf dem Motorraum mit an
2. Der Ansaugkanal, der hinter die Frontabdeckung führt, ist zu ca. 50% verschlossen und so verwinkelt, dass er ineffizient ist.
Was soll also dieses System bringen? Mehr Luft kann dem Motor vielleicht durch das System zugeführt werden, aber woher und wie steht auf einem anderen Blatt.
Die Luft „sucht“ sich ja den Weg des geringsten Widerstandes. Da die Front zu 50% verschlossen ist und der Ansaugtrichter nicht dicht anliegt, wird die Luft ausm Motorraum gezogen. In unmittelbarer Nähe befinden sich der Radiator, das Hitzeschutzblech des Turboladers und alle heißen Teile des Motors = Kann also nicht gut sein!
Nach der 5. Zigarette und einer leicht „übernikotinierten“ Körperverfassung schaute ich mir die Führung des weiteren Luftweges an: 80mm Ansaugweg vor dem Filter, ein 180 Grad Knick durch den Luftfilterkasten selbst…kann nicht gut sein und ist nicht gut! Das war der Todestag für den dBilas Flowmaster und war ein Fall für ebay.
Aber was nun? Was sollte ich nun verwenden?
Klar war: Ich brauche viel Filterfläche, möglichst kurze und dicke Ansaugwege, die wenig warme Luft aufnehmen. So blieb mir nur noch der originale Luftfilterkasten.
Da ich den Klang des Turbos in Verbindung mit dem Pipercross Filter „lieben gelernt“ hatte bestellte ich mir diesen auch direkt – passend für den originalen Kasten. Ich muss dazu sagen, dass ich den originalen Kasten bereits modifiziert hatte: Das Resonanzrohr innen am Deckel sowie unten im Kasten, welcher im Kotflügel endet: Traumhaft... Pffff…sch….goiler Klang =)
Wieder einige Zeit später kam mir - ungelogen morgens unter der Dusche - der Gedanke:
Wie schafft es ein Austauschfilter bei den gleichen Abmessungen besser und lauter zu sein als ein originaler? Was macht der Pipercross anders oder als ein Papierfilter. (Die ganzen Threads im Netz über die Filter usw. waren mir bereits bekannt.)
Der Pipercross Filter filtert den Staub aus der angesaugten Luft über 3 Schaumstoffmatten mit unterschiedlicher Dichte ab. Der originale hingegen macht diesen „Job“ nur über eine Filterfläche aus Papier und eine „Einlage“ aus durchlässigem Flies.
Aber warum ist der originale Filter dann so dick? Der Hintergrund ist, dass der originale Filter wesentlich dichter als der Pipercross Filter ist. Damit eine ausreichende Luftdurchlässigkeit gewährleistet werden kann, wird dieser Filter gefaltet: gleichzeitig erhöht sich aber auch die Fläche des Filters durch die Faltung und schlägt somit zwei Fliegen mit einer Klappe: gute Filterleistung mit gutem Luftdurchsatz. Das Einzigste was leidet ist der Klang.
Aber warum leidet nun wieder der Klang? Stichwort ist die Durchlässigkeit dabei wäre ich wieder beim nächsten Punkt: Wie durchlässig ist eigentlich der Pipercross Filter?
Um das herauszufinden öffnete ich den Luftfilterkasten und schaute mir den Filter von oben im Kasten an…was soll ich sagen? Mich traf der Schlag!
Kleine Staubkörnchen und kleinste Dreckpartikel hatten sich bereits nach 500 Sommer-Kilometer an der „sauberen“ Luftseite an den Dichtungsgummis gesammelt. Ich wurde bald wahnsinnig bei dem Gedanken! 60 Euro für einen Filter der gut klingt aber nicht die nötige Filterleistung bringt! Kurzerhand schmiess ich das Teil sofort raus, demontierte den Luftfilterkasten, wusch ihn komplett aus und setze diesen wieder mit einem neuen, originalen Luftfilter ein.
Leider musste ich feststellen – Sound Adé..aber Hauptsache dem Motor tut es gut!
Das war und ist die Hauptsache. Daher kann ich euch nur empfehlen – nehmt den originalen Filter: Mahle LX1982, denn damit tut ihr eurem Motor was Gutes J
Seid mir nicht böse, wenn ich etwas ausladender geschrieben habe. Vielleicht stimmt auch die ein oder andere Formulierung nicht so ganz…ich sag dazu: Is´geschenkt!
Kritiken, Anregungen etc. sind absolut Willkommen..
- Bilder habe ich leider noch keine für euch, da ich momentan auf der Arbeit sitze und nun auch mal weiter machen muss – ich wünsch euch was!