ZitatAlles anzeigenOriginal von Jamay
Die Oktanzahl gibt die Klopffestigkeit von Benzin an. 100 Oktan hat reines Isooktan (C8-Molekül).
Ist die Oktanzahl zu niedrig bedeutet das, das sich das Benzin durch das Verdichten selbst entzünden kann, ohne gezündet worden zu sein (durch die Zündkerze). Das kann dazu führen das die Flammfront nicht den Kolben nach unten treibt (wie es sein sollte) sondern nach oben geht und das Ventil gegen die Nockenwelle/Stößel schlägt, wodurch das Ventil/Nockenwelle zerstörrt werden können. Moderne Autos besitzen sogenannte Klopfsensoren, die die Oktanzahl des Benzins bestimmen. Stellt der Klopfsensor fest, das die Oktanzahl zu schlecht ist, regelt die Elektronik die Zündung auf Früh ein, damit das Gemisch "pünktlich" gezündet wird. Leistungsverlust ist die Folge sowie erhöhter Verbrauch.
In gewissem Maße kannst Du problemlos Benzin höherer Qualität tanken. Problematisch wird es, wenn du in einen Bereich kommst, wo das Benzin schlicht zu Klopffest wird. Ist die Verdichtung zu niedrig als das das Benzin gasförmig bleibt (Beim Verdichten wird das Gas/Luft gemisch heißer als es ist), wird es an den Zylinderwänden/Kolben auskondensieren und flüssiges Benzin brennt zwar, aber explodiert halt nicht. Folge wären Zündaussetzer bis hin zu einem Motorschaden
Zitat meiner PN an Jamay: PS sorry Martin dass ich hier deinen Thread zuspam :bow:
Damit ist für michdas Thema Klopffestigkeit hier durch!
In einigen Punkten hast Du recht. Bloss, dass die Zündung ohne Funken beim Benzin nicht geschehen kann. Hier unterscheide bitte zwischen dem Diesel- und dem Otto-Motor. Bedeutet, dass eine Vorverschiebung kaum möglich ist.
Die Klopffestigkeit regelt den genauen Zündzeitpunkt. Erhöht wir die Oktanzahl mit folgenden Produkten:
· MTBE (zu Eurobob, in USA verboten)
· ETBE (zu Eurobob und RBOB
· Ethanol (zu Eurobob und RBOB)
· Eisenpenracarbonyl (DDR: Trabbi etc.)
· Thetraethylblei (USA und Europa verboten)
· Isooktan selber (Trimethylbentan), ist ineffizient, da selber bloss 100ROZ
Ausserdem werden die Stössel wegen zuspätem Zündung nie und nimmer gegen die Nockenwelle schlagen, so dass diese zerstört wird. Die Steuerkette oder der Zahnriemen sorgen schon dafür, dass das nicht passiert. Es könnte bei extremer Verspätung zum Laufen in umgekehrter Laufrichtung kommen, was an und für sich eigentlich auch kein allzu grosses Problem ist. Du wirst einfach mit dem Rückwärtsgang vorwärts fahren müssen.
Der Klopfregler misst nicht die Oktanzahl, sondern die Zündzeitpunkte und verschiebt diese, was tatsächlich zu leicht reduzierter Leistung oder erhöhtem Verbrauch führt, aber nur wenn Du deshalb mehr aufs Gaspedal steigst.
Beim unteren Teil sprichst Du wohl einen Vergasermotor an. Die Sache mit dem Kondensieren könnte da technisch betrachtet passieren, ich wäre aber sehr erstaunt. Was Du mit der Verdichtung gemeint hast verstehe ich nicht ganz. Zu klopffest kann ein Treibstoff gar nicht sein. Mit der Erhöhung der Klopffestigkeit beim Hersteller sinkt häufig die Energiedichte, was ebenfalls den Verbrauch erhöhen würde. Aber das ist dann Mathematik (kreuzen zweier Kurven). Ein weiteres Problem ist die Sache mit dem Gasdruck, aber damit möchte ich Dich jetzt nicht belangen.